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Das ist...Hashem Al-Ghaili, erfolgreicher Science-Vlogger
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Das ist...
... Hashem Al-Ghalili, der 1990 in Jemen geboren wurde und mit einem Stipendium in Bremen Molekularbiologie studiert hat. Seit 2015 postet er auf der Facebook-Seite „Science Nature Page“ kurze Videos und Infografiken über biologische oder medizinische Themen und ist damit sehr erfolgreich.
Der kann...
… mit seinen Videos ein breites Publikum für naturwissenschaftliche Themen begeistern. 27 Millionen Follower hat Hashem auf Facebook, und damit zum Beispiel mehr als die beliebte populärwissenschaftliche Seite „I Fucking Love Science“. Auf Youtube folgen ihm fast 186.000 User, auf Instagram 97.200.
Ende Juli hat er eines seiner bisher erfolgreichsten Videos veröffentlicht: Es zeigt in knapp drei Minuten und bunt animiert, wie ein Baby im Mutterbauch heranwächst – und wurde bislang mehr als 54.700.000 Mal aufgerufen und mehr als 63.000 Mal geteilt.
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In anderen Videos erklärt Hashem zum Beispiel, warum Spinnengift bei Alzheimer, Schlaganfällen oder chronischen Schmerzen nützlich sein kann oder was bei einem Kuss im menschlichen Körper passiert.
Der kommt...
... bei vielen im Netz deswegen so gut an, weil seine Erklärvideos auch die verstehen können, die von Biologie oder Medizin eigentlich keine Ahnung haben. Hashem will seine eigene Begeisterung für Naturwissenschaften mit möglichst vielen teilen, wir er selbst auf seiner Seite schreibt.
Für die Videos benutzt er realistische Animationen, Röntgenbilder oder MRT-Aufnahmen und hinterlegt sie mit emotionaler (oder auch: kitschiger) Musik. Die Erklärungen zu den verschiedenen Vorgängen schreibt er auf Englisch.
Seine Follower sind fasziniert, zu was die Natur imstande ist und ermutigen ihn oft, weitere Videos zu posten. Manchmal lösen seine Beiträge allerdings auch Diskussionen aus, weil sich die Zuschauer über Tierversuche oder die Profitgier großer Pharmakonzerne aufregen. Und das Baby-Video war wohl auch deswegen so erfolgreich, weil es Pro-Choice- und Pro-Life-Vertreter auf den Plan rief, die darunter diskutieren.
Hashem selbst scheint sich allerdings nie in solche Diskussionen einzumischen. In seinen Kommentaren unter den eigenen Videos gibt er die Quellen an, die er dafür benutzt hat, äußert sich ansonsten aber nicht. Und wie vertrauenswürdig das von Hashem genutzte Material ist, muss dann auch leider jeder Zuschauer selbst herausfinden – gerade in Zeiten, in denen „Fake Science“ auf dem Vormarsch ist.
Der geht...
... auf jeden Fall seinen eigenen Weg. In Hashems Herkunftsland, dem Jemen, herrscht Bürgerkrieg. Eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen ist dort keine Selbstverständlichkeit – und eigentlich sollte Hashem wohl Bauer werden, wie die Seite Online Marketing Rockstars berichtet. Nach dem Schulabschluss bewarb er sich in der jemenitischen Hauptstadt Sana’a für ein Stipendium, bekam es und konnte Biotechnologie studieren. Schon 2009 begann er mit seinen Facebook-Aktivitäten und knüpfte so nach und nach Kontakte in alle Welt. 2013 begann er sein Master-Studium in Bremen und macht eine Facebook-Pause, um sich darauf zu konzentrieren – um 2015 mit seiner aktuellen Seite mehr als erfolgreich zurückzukehren.
Inzwischen sprechen ihn Forscher sogar direkt an, wenn sie neue Publikationen haben. Diese „übersetzt“ Hashem dann in eine möglichst einfache Sprache für ein breites Publikum. Seine Fähigkeit, komplexe Phänomene zu erklären, brachte ihm schon verschiedene Einladungen ein, zum Beispiel zum Werbefestival in Cannes, wo er über Marketing in der Gesundheitsbranche referierte, zur renommierten TED-Konferenz und ins Europäische Parlament, als dort eine neue Plattform vorgestellt wurde, auf der sich Europapolitiker, Wissenschaftler und Medien besser vernetzen können sollen.
Daraus lernen wir...
... zum einen viel über Vorgänge im menschlichen Körper, die Tierwelt und Technik. Zum anderen, dass Naturwissenschaft eben nicht nur aus Formeln und Gleichungen besteht, sondern auch für Millionen User spannend und lehrreich sein kann. Manchmal braucht es einfach nur einen begeisterungsfähigen Nachwuchsforscher, das richtige Medium und ein bisschen daramtische Musik, um viele Millionen Menschen für Wissenschaft zu begeistern.